Kälbersteinschanze
Am 7. April 2024 fand das letzte Springen auf der Kälbersteinschanze (1924-2024) statt. Danach beginnt der Abriss und Neubau der Schanze.
Die Kälbersteinschanze besteht aus drei unterschiedlich großen Schanzen: eine mit 90m, eine mit 60m und eine mit 27m K-Punkt.
Die erste Sprungschanze des Ski-Klub Berchtesgaden wurde 1908 am Stockklausnerfeld errichtet, wo zu Beginn bis zu 20 m gesprungen wurde. Jährlich wurde diese Schnee-Naturschanze vergrößert und 1914 lagen die Siegerweiten bereits bei 30 m. 1919 erweiterte man die Anlage durch den Bau der Lustheimer Schanze und drei Jahre später mit der Wahlschanze. Hier wurde der weiteste Sprung mit 39 m registriert.
Anfang der zwanziger Jahre entstanden weitere Sprunganlagen in Berchtesgaden, welche jedoch nicht sehr lange existierten: Die Schanze am Krankenhaus, die Göllsteinschanze, die Semmlerschanze, die Schanze an der Schießstätte, die Wiesenschanze und jene auf dem Obersalzberg.
1924 wurde nach Befürwortung des Standortes durch den Münchner Schanzen- spezialisten C. J. Luther die Schanze am Kälberstein errichtet. Im Februar 1925 fand das Eröffnungsspringen statt - Siegerweite 49 m durch die Gebrüder Neuner aus Partenkirchen. Auf dieser Schanze wurden 1929 und 1934 die Deutschen Meisterschaften ausgetragen, wobei der K-Punkt bei 60 m lag.
Nach dem Krieg wurde 1946 die völlig zerstörte Kälbersteinschanze neu aufgebaut und es fanden danach wieder regelmäßig nationale und später auch internationale Springen statt. Die Schanze wurde aber ständig umgebaut. Die schon länger vorher gereiften Ideen eines völligen Schanzenneubaus wurden in Angriff genommen und realisiert. 1977 entstand die mittlere Mattenschanze K 62,5. Der Schanzenrekord liegt mittlerweile bei 68 m, gehalten von M. Meznar (SLO).
1980 wurde die große Kälbersteinschanze als Mattensprunganlage eingeweiht. Sie war in dieser Zeit die modernste Schanze Westeuropas, da sie schon über eine automatische Sprühanlage zur Mattenbewässerung, Geschwindigkeitsmessung am Schanzentisch und 1981 eine elektronische Weitenmessanlage verfügte. Die Anlage ist heute Bestandteil des Bundesleistungszentrum Berchtesgaden und seit 2000 macht regelmäßig der Sommer Grand Prix der Nordischen Kombination Station an der Kälbersteinschanze.
Technische Daten:
K-Punkt | 90m | 62m | 27,5m |
Hillsize | 98m | 64m | 27,5m |
Rekord | 102m | 68m | 28,5m |
Tischwinkel | 11,0 | 10,0 | 9,5 |
Aufsprungwinkel | 36,5 | 35,0 | 31,5 |
Baujahr | 1924 | 1977 |